Der Vorstand (v.l.): Anita Scholz, Karin Peuker-Göbel, Georgios Halkias , Alev Ekici, Almut Töpperwien und Patrizia Siontas, gemeinsam mit Zoi Siontas (v.m.) bei der Übergabe der Tragetaschen

Am 24.04.2018 fand die Jahreshauptversammlung des Partnerschaftsvereins Herzogenaurach Kaya e.V. statt. Am Ende eines langen Abends lässt sich feststellen, die Bilanz der Aktivitäten des Vereins im zurück­liegenden Jahr kann sich durchaus sehen lassen.

Hier kann die Dokumentation als pdf-Datei heruntergeladen werden:

Jahres Hauptversammlung 2018

Die Anzahl der Vereinsmitglieder stieg auf 55 an. Der Verein koordiniert inzwischen 110 Paten­schaften. Im Rahmen dieser Patenschaften wird  vorwiegend Waisen oder Halbwaisen bzw. Kindern und Jugendlichen, deren Eltern mit starken körperlichen Einschränkungen leben müssen, der Schulbesuch ermöglicht. Die Mittel dafür werden von Privatpersonen aus Herzogenaurach und Umgebung sowie aus weiteren Teilen Deutschlands aufgebracht. Besonders engagiert ist dabei der Rotaryclub Herzogenaurach, der insgesamt sechs Kinder unterstützt. Der Bedarf an derartigen Patenschaften in Kaya ist sehr groß. Eine entsprechende Anfrage aus der Partnerstadt liegt dem Verein vor. Leider kann dieser Anfrage gegenwärtig nicht entsprochen werden. Die Spendenbereit­schaft der Herzogenauracher dürfte dabei sicherlich nicht das Problem sein. Vielmehr sind die personellen Möglichkeiten des Vereins, den mit den Patenschaften verbundenen administrativen Aufwand zu bewältigen, derzeit begrenzt.

2017 war, bedingt durch das Jubiläum des 45-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Herzogenaurach und Kaya, ein besuchsträchtiges Jahr.

Ende April reiste eine von Bürgermeister Boukaré Ouedraogo geleitet Delegation aus Kaya an. Mit dabei war u.a. Didier Wend-Waoga Quedraogo von der OCADES Caritas Burkina, unser Ansprech­partner für alle in Kaya zu begleitenden Aktivitäten. Ebenso waren die Generalsekretärinnen der drei großen Frauen-Associationen  „Cri de Coeur“, „Watinooma“ und „A.TE.TAS“ darunter. Im Ergebnis eines intensiven Erfahrungsaustausches mit den Generalsekretärinnen, wurden die Mittel für die Vergabe von Mikrokrediten deutlich erhöht. Das Volumen der aus Spendengeldern finanzierten Mikrokredite stieg von 7000 Euro auf 16000 Euro. Mit Hilfe dieser Kredite ist es den in den Associationen organisierten Mitgliedern möglich, sich eine wirtschaft­­lich unabhängig Existenz aufzubauen. Es wurden Kredite an fünf Associationen, darunter vier reine Frauen-Accociationen, vergeben. Gleichzeitig erfolgten fristgerechte Kreditrückzahlungen aus den Vorjahren auf das Vereinskonto.

Gemeinsam mit Vertretern der Stadt Herzogenaurach und des Partnerschaftsvereins beteiligte sich die Delegation aus Kaya am „Lauf für Kaya“. Dieser auch im Jahr 2017 wieder außerordentlich erfolgreich durchgeführte Benefizlauf in Herzogenaurach brachte nicht nur viel Sport und Spaß für alle Teilnehmer. Es konnten sensationelle 47000 Euro an Spendengeldern  gesammelt werden. Von diesen Geldern gingen 45000 Euro an den Partnerschaftsverein für Projekte in Kaya.

Anita Scholz und Karin Peuker-Göbel nahmen Anfang Juni am „Burkina-Tag“ in Nürnberg teil. Thema dieser Begegnung von in Deutschland lebenden Menschen aus Burkina Faso mit ihren deutschen Freunden und Partnern war 2017 u.a. die Finanzierung von Bildungsprojekten in Burkina Faso.

Bereits  kurz nach den Sommerferien kümmerte sich der Verein erneut um den Versand eines Containers. Dieser enthielt neben einer ganzen Reihe von Sachspenden für Vereine und Organisationen in Kaya auch die alljährlich auf die Reise gehenden Patengeschenke für die von Herzogenaurach aus unterstützten Kinder und Jugendlichen in Kaya.

Anfang Oktober beteiligte sich der Verein am interkulturellen Picknick der Stadt Herzogenaurach.

Anfang November nahm Anita Scholz am Vierter Runden Tisch „Kommunale Partner­schaften mit Burkina Faso/Westafrika“ in Ladenburg teil.

Ende Oktober besuchte eine Delegation aus Herzogenaurach unter Leitung von Bürgermeister German Hacker unsere Partnerstadt. Alev Ekici und Georgios Halkias nahmen als Vertreter des Partnerschaftsvereins an dieser Reise teil. Gemeinsam mit den übrigen Teilnehmern verschafften sie sich vor Ort einen Eindruck von der allgemeinen Situation in Kaya sowie von den Entwicklungen in einzelnen von der Stadt und/oder dem Verein geförderten Projekten. Darüber hinaus wurde in Gesprächen mit den Verantwortlichen in Kaya der weitere Bedarf an Unterstützung analysiert. Bei einem Besuch des Marktes von Kaya wurde Kunsthandwerk aus der Region Kaya erworben, um es am Jahresende auf dem Herzogenauracher Weihnachtsmarkt zum Verkauf anzubieten.  Eine ebenso gute wie bewährte Möglichkeit, den Verein und seine Projekte zu präsentieren sowie Spendengelder zu sammeln.

Darüber hinaus sind in den zurück liegenden Wochen in Kaya gefertigte und von dort nach Herzogenaurach mitgebrachte Stoffe von der ausgebildeten Schneiderin Zoi Siontas in liebevoller  Heimarbeit in Tragetaschen umgearbeitet worden. Diese konnten dem Verein am Abend der Jahres­hauptver­sammlung übergeben werden. Herzlichen Dank an Patrizia und Zoi Siontas für diese wunder­bare Idee und deren Umsetzung!

Die Tragetaschen sollen in den kommenden Wochen in Herzogenauracher Geschäften zum Verkauf angeboten werden. Sie stellen eine farbenfrohe und umweltfreundliche Alternative zum Erwerb von Plastiktüten dar. Gleichzeitig fließt der Verkaufserlös vollständig dem Partnerschaftsverein als Spende zu – also eine doppelte Gelegenheit für jeden Herzogenauracher etwas Gutes zu tun!

Der  Bilanz des zurückliegenden Jahres folgten die Berichte des Kassierers und des Kassenprüfers. In deren Ergebnis ergab sich eine rege Diskussion über die Notwendigkeit neu zu entwickelnder Projekte in Kaya. Ideen, die hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit  zu prüfen sind, gibt es nicht zuletzt auf Grundlage der während des Besuches in Kaya gesammelten Informationen genügend.  Eine verbesserte  Abstimmung mit der Stadt Herzogenaurach hinsichtlich bereits laufender Aktivitäten erweist sich als erforderlich. Darüber hinaus ist jedoch auch in diesem Fall die eingangs erwähnte Problematik der fehlenden Mitarbeit durch ehrenamtlich engagierte BürgerInnen ein ernsthaftes Hindernis bei der Vereinsarbeit. Dieses Problem gilt es dringend zu lösen, damit es auch zukünftig gelingt, den in der Satzung formulierten Zielstellungen des Partnerschaftsvereins zu entsprechen.

Ein erster Schritt in diese Richtung ist die erfolgreiche Nachwahl von zwei neuen Beisitzern in den Vereinsvorstand. Patrizia Siontas und Almut Töpperwien werden die Vereinsarbeit in der Zukunft unterstützen.

Die Jahreshauptversammlung endete mit einem kurzen Rückblick auf die Kaya-Reise im Oktober aus der Sicht von Lars Töpperwien, der als einer von vier Schülern des Gymnasiums Herzogenaurach die städtische Delegation nach Burkina Faso begleiten durfte.